Wohnen 4.0 – Das Zuhause der Zukunft

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Prognosen zufolge steigt die Zahl der Haushalte weiter an – soweit erst einmal die gute Nachricht – doch im Gegensatz dazu wird Deutschlands Bevölkerung in den kommenden Jahren immer weiter schrumpfen. Nicht nur, dass der Altersdurchschnitt durch den demografischen Wandel steigt, nein, wir werden einfach schlichtweg weniger. Aber welche Auswirkungen hat das auf unser zukünftiges Wohnen und auf die Wohnungswirtschaft?

Während man vor 40 Jahren hauptsächlich mit mehreren Personen in einem Haushalt gelebt hat, entwickelt sich der Trend inzwischen immer mehr zu Einpersonenhaushalten. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht zwingend, dass Ansprüche ans Wohnen heruntergeschraubt werden. Im Gegenteil! Vor allem Wohnungsanbieter sehen sich hier vor einer Mammutaufgabe, der nur schwer nachzukommen ist. Denn im Zeitalter der Digitalisierung fordern Mieter modernes und vor allem vernetztes Wohnen. Ein jeder scheint nach Optimierung von Zeit, Aufwand sowie Komfort zu streben und so lohnt es sich, einen Blick in die Glaskugel zu werfen, um zu sehen, was uns in nicht allzu ferner Zukunft auf dem Wohnungsmarkt erwartet. 

 

Intelligentes Wohnen

Smart Living und damit auch Smart-Home-Technologien sind in vielen Haushalten schon angekommen und sicher auch nicht mehr weg zu denken. Doch mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G wird auch hier die Messlatte nochmal ein Stück nach oben gehangen. Denn dieser Funkstandard ermöglicht einen drahtlosen Datenaustausch und zwar in Echtzeit. Das wird viele Smart Home Geräte nochmals revolutionieren und das Wohnen vermutlich noch angenehmer machen. Intelligente Sensorik und Gerätesteuerung bieten neue Möglichkeiten zur Automatisierung und Vernetzung von Prozessen im eigenen Zuhause und sollen so den Alltag erleichtern. In Immobilien können beispielsweise Systeme verbaut werden, die zu noch mehr Sicherheit und Energieeffizienz beitragen. Ein zentraler Bildschirm im Flur spiegelt dann sämtliche Prozesse wieder, die sich in den smarten vier Wänden abspielen und gibt so beispielsweise einen Überblick zu Heizungseinstellungen und Verbräuchen, zur Beleuchtung in den einzelnen Wohnbereichen oder zur noch laufenden Waschmaschine. Mit einer kurzen Berührung des Displays lassen sich wie von Zauberhand alle Jalousien herunter fahren und der Putzroboter aktivieren. Aber auch Voreinstellungen sind möglich und automatisieren diese Vorgänge noch mehr. Warum also nicht in eine warme Wohnung kommen, in der man bereits mit Licht im Flur begrüßt wird? 

Auch für die Wohnungswirtschaft eröffnet diese durchdigitalisierte Welt neue Geschäftsmodelle und die Chance, in neuen Bereichen mit entsprechenden Kooperationspartnern aktiv zu werden. 

 

Smartes Quartier

Doch nicht nur auf das Wohngebäude an sich braucht die Wohnungswirtschaft smarte Antworten. Auch das Umfeld soll in Zukunft noch digitaler und vernetzter werden. Städte und auch Anwohner wünschen sich aufeinander abgestimmte Quartiere. Verkehr, Mobilität, Kommunikation oder Energieversorgung – im besten Fall kommt all das aus einem Guss und kann anhand eines Gerätes beziehungsweise eines Onlinezugangs bedient und eingesehen werden. 

Mit Hilfe von sogenannten Mieterportalen ist genau das möglich. Auch die varys steckt derzeit in der Entwicklung eines Mieterportals. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Denn nicht nur die Kommunikation und Vernetzung unter den jeweiligen Mietern und Nachbarn wird dadurch zentral geregelt. Auch Mieter und Vermieter können so in Kontakt treten, Anliegen und Probleme sehr viel schneller und effizienter bearbeitet und gelöst werden. Denn auch eine Verknüpfung zum Handwerker des Vertrauens ist über eben dieses Portal möglich. Ein System, in dem alles gebündelt und entsprechend weitergeleitet werden kann. 

Neben dem kommunikativen Aspekt besteht aber auch die Möglichkeit, zu dem jeweiligen Umfeld, also zu dem jeweiligen Quartier, besser informieren zu können. Welche Ärzte, Geschäfte oder auch Cafés befinden sich in der Nähe, wann fährt die nächste Straßenbahn oder der nächste Bus? Ein Mieterportal kann Auskunft darüber geben. 

Informiert werden kann mit Hilfe solch eines Portals auch zu Verbräuchen und verbauten Geräten. Entsprechende Neben- und Betriebskostenabrechnung werden dann im System zur Verfügung gestellt. Somit ist auch die Wohnungswirtschaft gefordert, einem sich ändernden und weitaus digitalerem Kommunikationsverhalten nachzukommen. 

 

Third Place Living

Nach dem Motto „Deine Stadt ist dein Wohnzimmer“ funktioniert das Wohnprinzip der Zukunft - Third Place Living. Es geht auf den Soziologen Ray Oldenburg und das Jahr 1989 zurück. Oldenburg entwarf das Konzept, unsere Lebensräume in verschiedene Orte zu kategorisieren. 

Der erste Ort ist die Wohnung, der zweite der Arbeitsplatz und der dritte Ort stellt einen Raum der Begegnung dar. Wenn man diese Schablone nun auf die heutige Zeit legt, in der Smartphones, Laptops, Internet und Co. zur Dauerrufbereitschaft führen und damit die Grenzen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz ziemlich verschwimmen lassen, bedeutet das folgendes: Ein dritter Raum zum Vernetzen, zum Erholen oder auch einfach nur zum „Sein“ wird immer wichtiger. 

In der Praxis könnten solche Räume dann beispielsweise externe Küchen sein, in die man sich mit Freunden zum Kochen einbucht oder aber wohnzimmerähnliche Cafés oder Bars. Auch sogenannte Coworking-Spaces zählen dazu – so wie alle Räume, die nicht zur privaten Wohnung gehören. 

Ziel ist es, wohl gerade vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Digitalisierung, den eigenen Wohnraum noch mehr zu schützen und damit einen wirklich privaten Rückzugsort entstehen zu lassen, während das Leben „draußen“ stattfindet und sich auch der zentrale Mittelpunkt immer mehr in Richtung außerhalb der eigenen vier smarten Wände bewegt.

 

Ob man diese Entwicklung nun befürwortet oder nicht – Fakt ist, dass Digitalisierung auch in der Wohnungswirtschaft eine treibende Kraft ist, an der kaum noch jemand vorbei kommt. In fast allen Bereichen hält sie Einzug und bietet zahlreiche neue Perspektiven, die aufgegriffen und angegangen werden können.

 

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